Geschichtliche Daten über Markt Indersdorf

500 -
150 v.Ch.
Hügelgräber bekunden erste Besiedlung durch den keltischen Stamm der Vindelicier.
150 v.Ch Keltische Kultstätte bei Arnzell - noch heute jed. 1. So. im Juli "Schanzenfest"
150 -
180 n.Ch.
Römerstraße Augsburg-Salzburg wird errichtet. Rest sind im "Lichtholz" östl. von Indersdorf noch gut erhalten.
450 - 600 Vermischung des Keltenstammes mit dem Bajuwaren - Huosigau - der Ortsname Undiesdorf führt auf einen bajuwarischen Sippenältesten namens Undeo oder Undio zurück.
804 - 807 Undeo, nach dem Indersdorf seinen Namen hat, erscheint als Kleriker und Diakon; 818 als Erster Diakon, 819 als Diakon und 854 als Priester bezeichnet.
848              Undeo übergibt den Besitz zu Inzemoos und Glonn dem Dom zu Freising.
960 Erste urkundliche Erwähnung, als Bischof Abraham die Kirche mit mehreren Häusern an den Edelmann Erchanger verkauft.
1050 Die Burg Niederroth ist Sitz der Ministerialen de Rota.
1073 Pfalzgraf Kuno schenkt Niederroth dem Kloster Rott/Inn, bei dem die Ortschaft bis zur Säkularisierung verbleibt. Die Burg verfällt um 1160.
1120 Pfalzgraf Otto IV. von Scheyern-Wittelsbach gründet zur Sühne für die Beteiligung an der Gefangennahme Pabst Paschalis II. d. Kaiser Heinrich V. (1111) ein Augustiner-Chorherrnstift.
1126 Propst Rupert kommt vom Stift Marbach bei Basel und wird 1. Propst.
1128              Die Särge des nach 1107 verstorbenen Otto III., Graf von Scheyern uns seiner Gemahlin Richarda, einer sächsischen Prinzessin, werden vom Petersberg überführt und in der Nikolai-Kapelle beigesetzt.Erzbischof Konrad von Salzburg weiht die Klosterkirche ein.
1130 Otto von Undiesdorf verschenkt, ohne Erben geblieben, den Ort an das Kloster mit der Bedingung, Ortsnamen und Wappen (zwei Löwen) "für ewige Zeiten" beizubehalten.
1146 Der Stifter des Klosters, Otto IV., Graf von Scheyern wird in der Nikolai-Kapelle beerdigt.
1150 Ottmarshart ist Sitz des edelfreien Geschlecht mit Konrad und Dimar. Die Burg auf dem Biberecker Berg bei Hirtlbach war zwischen 1150 und 1170 Sitz des Ministerialen Geschlechts der Hirtlbacher.
1172 Unter Propst Heinrich (1166-1185) lebte der fromme Laienbruder Marold. Er verstarb 1172 auf dem Weg zum Meierhof Straßbach (Marterl an der Kreisstraße). Die von selbst läutenden Glocken verkündeten seinen seligen Tod. Er wird noch heute in Indersdorf verehrt.
1185 - 1189 Benedikta, Gräfin von Donauwörth und deren Gemahl Otto, der jüngste Sohn des Stifters als "Palatinus Bavariae" bezeichnet, werden beigesetzt.
1195 Fridericus, Graf v. Scheyern, Sohn des Stifters, der als Professe in das Kloster eingetreten war, wird im Kloster beerdigt.
1208 Otto VII. (als Graf v. Scheyern) oder von Wittelsbach Otto V., ein Sohn Ottos, des jüngeren Sohnes des Stifters, ermordet König Philipp von Schwaben im Jahre 1208 zu Bamberg. Er wird als vogelfrei erklärt und 1209 bei Regensburg ermordet. Sein Kopf wird in die Donau geworfen, der Leichnam blieb unbeerdigt, bis man ihn in ein Fass gesteckt hat, das nach Indersdorf gekommen ist und erst
1217 im Jahr 1217, nach päpstlicher Zustimmung, feierlich in der Nikolai-Kapelle der geweihten Erde übergeben werden durfte.
1223 Erste Klosterschule durch Mönche.
1264                  Klosterbrand - Wiederaufbau durch Propst Konrad I.                                                                                                    
1305 Das Kloster Indersdorf erwirbt die Burg Frauenhofen von den Massenhausern. Sie verfällt um 1700.
1357 "Heinrich der Schulmeister" wird in der Chronik erwähnt.
1376 "Jakob der Schulmeister" von Undizzdorf wird erwähnt.
1432 Propst Erhard Prunner lässt die Gebeine der 7 Wittelsbacher (bzw. Grafen v. Scheyern) in einen kupfernen Sarg legen und von der Nikolai-Kapelle in die Klosterkirche übertragen, wo sie vor den Chorstufen erneut beigesetzt werden.
1516 - 1537 Probst Servatius Waltenhofer tritt mit Predigten und Kinderlehren dem Geist der Reformation entgegen.
1560 Unter Propst Paulus Krez nimmt das Kloster Internatsschüler auf, es werden 2 Lehrer beschäftigt. Die Schule befindet sich im "Schneiderturm", der später auch als klösterliche Sternwarte benutzt wird und einmal das Heimatmuseum aufnehmen soll.
1618 Nach dem Brand des Prälatenmarstalles wird der heutige Pfarrhof mit Mesner- und Lehrerwohnungen gebaut.
Das Kloster erlebt zwischen 1264 und 1632 eine Blütezeit.
1632 - 1634 Die Schweden plündern wiederholt Kloster und Ort.
1635 Die Pest bricht aus.

1755             Die Gebeine der 7 Wittelsbacher werden in einem neuen, gewölbten Grabe vor den Chrostufen erneut beigesetzt und durch einen neuen Grabstein geehrt, der noch heute vorhanden ist.
1748 - 1768 Unter Propst Gelasius Morhardt wird die Klosterkirche in ihrer heutigen Form neu erbaut. Namhafte Künstler des Barock, wie der Maler Wilhelm Schöpfer, J. Andreas Wolf, Josef Winter, Johann Georg Dieffenbrunner und Matthias Günther schufen die herrlichen Altarbilder und Deckenfresken.
1762 Propst Galtius Morhardt schreibt seine Klosterchronik.
1783 Der gesamte Klosterbesitz geht wegen Überschuldung zu U.L. Frau in München über und wird mit demselben 1803 säkularisiert. Die umfangreiche Klosterbibliothek wird in die staatliche Sammlung übernommen; sie ist heute noch erhalten. Die Schulmeister werden vom Staat bezahlt.
1790 Gründung der Klosterapotheke.
1801 - 1803 Es besteht eine Pfarrschule und eine Mädchenschule der Salesianerinnen. Die Knabenschule wird von 18 Schülern aus Indersdorf, 11 aus Glonn, 6 aus Karpfhofen, 9 aus Ried und Niederroth, 4 aus Westerholzhausen und 2 aus Albersbach besucht.
1803 Gründung der Klosterbrauerei.
1828 Die Oberin der Salesianerinnen - Gräfin Spretty - legt ihr Amt nieder. Nachfolgerin wird eine Oberin aus dem Kloster der Salesianerinnen aus Wien, die über den baulichen Zustand des Klosters klagt.
1831 Erziehungsanstalt der Salesianerinnen wird aufgelöst.
1856 Der Orden der Barmherzigen Schwestern erwirbt die Klostergebäude und gründet eine Kinderbewahranstalt - heutige Realschule und Haushaltsfachschule.

23.08.1860  Umliegende Gemeinden beschließen die Errichtung eines Krankenhauses.
1868 Die Gemeinde Indersdorf erbaut eine Getreideschranne - heutiges Rathaus.
07.01.1869 Eröffnung der Getreideschranne - erster Getreidemarkt
1869 Distriktkrankenhaus mit 60 Krankenbetten wird eingeweiht.
1870 - 1900 Bürgersinn und Vereinsleben entwickeln sich - Soldatenvereine, Schützenvereine, Krankenunterstützungsverein, Glonntalfischereiverein, Verschönerungsverein, Isidoribund - große Jahrtage mit Bauenversammlungen.
23.04.1882 Markterhebung durch König Ludwig II.
1895 Der Markt gründet eine selbständige Marktsparkasse, damit die Dienstboten und kleinen Handwerker ihre Ersparnisse sicher anlegen können.
1908 Die alte Holzglonnbrücke wird durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.
1913 Eröffnung der Lokalbahn Dachau-Indersdorf-Altomünster
1919 Der Ökonomierat Michael Steiger gründet die Glonnregulierungsgenossenschaft und führt die Glonnregulierung durch.
1920           Der Markt Indersdorf wird elektrifiziert.
1928 Dem Krankenhaus wird ein Altersheim angegliedert.
1931 Die erste gemeindliche Wasserleitung wird in Betrieb genommen.
1934 Die Marktsparkasse gliedert sich der Kreis- und Stadtsparkasse Dachau-Indersdorf an.
1954 Die Volksschule Kloster-Indersdorf wird mit 8 Schulsälen erweitert.
1957 Der Landkreis nimmt das neu errichtete 100-Bettenkrankenhaus in Betrieb. Das alte Krankenhaus wird zum Altersheim umgebaut.
1960 -1965 Markt und Kloster Indersdorf werden unter Bürgermeister Rabl kanalisiert.
1965 Die 1. mechanisch-biologische Kläranlage des Landkreises wird in Markt Indersdorf in Betrieb genommen.
01.01.1972
Durch die Gebietsreform werden die früher selbständigen Gemeinden Glonn, Ried, Westerholzhausen, Eichhofen, Frauenhofen, Langenpettenbach, Ainhofen, Hirtlbach eingegliedert.
1973 Der Neubau des Schulzentrums Markt Indersdorf wird begonnen; Richtfest am 19.10.1973.
1973           Das Glonntal wird als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
15.09.1974 Die Grund- und Hauptschule bezieht das neue Schulzentrum, die Volksschulen in Westerholzhausen, Langenpettenbach, Ainhofen und Niederroth werden aufgelöst.
21.11.1975 Einweihung des Schulzentrums mit Turnhalle und Hallenbad.
Okt. 1977 Die Ortsumgehung von Kloster Indersdorf mit der neuen Stahlbetonglonnbrücke wird dem Verkehr übergeben.